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Atomgewicht 500 - ebook
Atomgewicht 500 - ebook
Atomgewicht 500 ist ein Science-Fiction-Roman von Hans Dominik aus dem Jahre 1934. Vor knapp 100 Jahren waren die Phänomene der Kernkraft und Radioaktivität bekannt, aber noch nicht vollständig erforscht und wissenschaftlich endgültig erklärt. Die Hoffnung auf eine friedliche, gefahrlose Nutzung als schier unerschöpfliche Quelle von Energie war groß, was sich auch in der zeitgenössischen phantastischen Literatur niederschlug. Unschuldig waren Wissenschaft und Forschung allerdings längst nicht mehr. Doktor Wandel arbeitet in Amerika per Atomumwandlung an einem Stoff, von dem eine Messerspitze ausreicht, ein ganzes Heizkraftwerk zu ersetzen. Zwei amerikanische Konzerne Dupont Company und United Chemical kämpfen mit allen Mitteln um ihn und seine Erfindung. Es ist ein spannender Wettlauf um die Zeit. „Atomgewicht 500” ist ein spannender Roman über Konkurrenz und Industriespionage.
Kategoria: | Classic Literature |
Język: | Inny |
Zabezpieczenie: |
Watermark
|
ISBN: | 978-83-8136-567-3 |
Rozmiar pliku: | 2,8 MB |
FRAGMENT KSIĄŻKI
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel1. Kapitel
»In Gottes Namen los!«
Hart und gepreßt kamen die Worte aus dem Munde Robert Slawters, während seine Rechte den großen Strom-Schalter umlegte. Wohl an die fünfzig Augen folgten der Bewegung seiner Hand und hingen an Meßinstrumenten, die hier und dort aus dem grauen Erdreich herausragten. Nur an diesen Instrumenten ließ sich ja die Wirkung der riesenhaften elektrischen Energie ersehen, der Mr. Slawter, der Chef Chemiker der Dupont Company, durch eine Schalter-Bewegung soeben den Weg in die Tiefe der Dammgrube freigegeben hatte.
Ein gefährlicher Versuch war es, der hier unternommen wurde, und von größter Wichtigkeit mußte sein Ausgang für die weiteren Arbeiten der Dupont Company, des zweitgrößten amerikanischen Chemietrustes, werden. Deshalb waren auch mehr Zuschauer zugegen, als sich sonst zu derartigen Experimenten einzustellen pflegen. Da stand Direktor James Alden neben dem Chief Manager Lee Dowd und verfolgte ebenso gespannt das Klettern der Zeiger über die Instrumentenskalen wie die Herren Larry und O'Brien, die andere Abteilungen der Company leiteten. Und hinter ihnen drängte sich die Schar der Assistenten und Laboranten, die alle darauf brannten, das große Ereignis in nächster Nähe mitzuerleben.
Würde es glücken? Würde Mr. Slawter die gewaltsame Umänderung der Materie gelingen, die er unter einem Einsatz von Tausenden von Kilowatt anstrebte? Dann mußten sich für den Konzern ganz neue Aussichten und Arbeits-Möglichkeiten eröffnen. Dann hatte die Company mit einem schlage einen Vorsprung vor ihrer größten Rivalin, der United Chemical, den diese nicht so leicht wieder einholen konnte.
Das waren die Gedanken, die auch Mr. Spinner, den Nachrichtenchef des Konzerns, bewegten, denn dank seiner Stellung wußte der ja vielleicht am besten von allen Anwesenden, was man bei der Konkurrenz trieb und wie weit man dort mit dem Problem gekommen war. Aber trotz seines Interesses blieb er vorsichtig im Hintergrund und zog sich noch weiter zurück, als die Zeiger der Meßinstrumente sich mit erschreckender Schnelligkeit dem roten Warnungsstrich auf den Skalenscheiben näherten. Jetzt hatten sie ihn erreicht, jetzt schössen sie darüber hinaus.
Slawter sah es, stutzte—zögerte einen Augenblick, hob die Hand zum Stromschalter, wollte ihn zurückreißen—um eine halbe Sekunde zu spät. Von selbst fielen die Zeiger zurück, die eben noch den Druck von vielen Tausenden von Atmosphären und Riesentemperaturen angaben. Ein Zeichen, daß die Energie auf dem Grunde der tiefen Dammgrube sich bereits selber gewaltsam freie Bahn geschafft hatte.
Während Robert Slawter den Stromhebel herausriß, ging schon ein Beben und Schüttern durch das festgestampfte Erdreich über der Grube. Ein dumpfes Brausen erschütterte die Luft in der mächtigen Halle. Wie ein Krater hob sich der Boden an einer Stelle, und in mächtigem Schwall brach ein weißlichgelbes Gas aus der Tiefe. Alles vernebelnd, den Atem raubend, erfüllte es im Augenblick die große Halle.
Flucht! Der Gedanke beherrschte alle Hirne. Durch das offene Tor stürzten die Menschen ins Freie. Hier kam einer zu Fall, dort wurde ein Direktor von einem Assistenten überrannt. Stand und Rang waren in diesen Sekunden der Panik vergessen. Todesfurcht saß allen im Nacken, ließ die Gestürzten sich wieder aufraffen, zwang alle zu rasendem Lauf.
Erst mitten auf dem Werkhof, weitab von der Stätte des Unheils, kam die wilde Fl ucht zum Stehen. Mit keuchenden Lungen hielten sie an, sogen die frische Luft ein, sahen Sonne und blauen Himmel über sich und wurden sich bewußt, daß sie dem Verderben entronnen waren.
Mit dem Gefühl der Sicherheit kam die Selbstbesinnung wieder.
Direktor Alden packte Slawter bei der Schulter.
»Was war das, Slawter? Ist's mißglückt?«
Robert Slawter riß sich zusammen und zwang seine Gedanken in Reih und Glied.
»Die Stahlbombe ist gesprengt, Alden—der Druck stieg zu schnell —die Gasmasken, Tamblyn!« schrie er seinen Assistenten an. »Schnell mit den Gasmasken her, Grimshaw! Howard, schaffen Sie schnell ein paar Rezipienten heran—wir müssen Gasproben nehmen und untersuchen«, wandte er sich wieder an Alden, »wir müssen feststellen, ob das Gas radioaktiv ist. Erst dann können wir sagen, ob der Versuch ein Erfolg oder ein Fehlschlag war.«
Lee Dowd, der Chief Manager, hatte die letzten Worte gehört und zuckte die Schultern.
»Ein Erfolg? Diese Explosion? Mr. Slawter, ich möchte es einen krassen Mißerfolg nennen.«
Robert Slawter warf den Kopf in den Nacken. »Die Explosion ist nebensächlich, Sir. War mein Fehler, ich habe zu spät ausgeschaltet. Die Instrumente haben rechtzeitig gewarnt. Das läßt sich beim zweitenmal vermeiden. Für einen zweiten Versuch können wir die Bombe auch später bauen. Nur darauf kommt's an, ob die Materie radioaktiv geworden ist.«
Slawter hatte nicht länger Zeit, sich mit Mr. Dowd zu befassen, denn seine Assistenten kamen mit den Gasmasken und Rezipienten zurück. Er stülpte sich eine Maske über, griff einen der gläsernen luftleer gepumpten Rezipienten und lief wieder auf die Halle zu. Tamblyn und Grimshaw rüsteten sich in gleicher Weise aus und folgten ihm. Howard blieb abwartend stehen.
»Wollen Sie Mr. Slawter nicht folgen?« fragte Direktor Alden mit einer leichten Schärfe im Ton.
Howard stand noch immer überlegend und sagte dann zögernd:
»Ich fürchte, Herr Direktor, gegen radioaktive Gase schützen die Masken nicht.«
»Unsinn, Howard, unsere Masken sind gut gegen jedes Gas.«
Der Unwille Aldens kam voll zum Ausbruch, als er weitersprach. »Los, Mann! Seien Sie kein Feigling! Tun Sie, was Ihnen Mr. Slawter befohlen hat!«
Die Stimme und noch mehr der Blick des Direktors veranlaßten Howard, sich die Maske überzustülpen und sich in Bewegung zu setzen. Aber er ließ sich reichlich Zeit auf dem Wege zur Halle, und kaum war er ein paar Schritte in sie eingedrungen, hatte die ersten Gasschwaden erreicht, als er auch schon den Hahn seines Rezipienten öffnete. Zischend drang die ihn umgebende Atmosphäre in das luftleere Gefäß ein. Schnell schlug er den Hahn zu und machte, daß er mit der so gewonnenen Gasprobe wieder ins Freie kam.2. Kapitel
Auf dem Werkhof standen unterdessen Alden und Lee Dowd zusammen und warteten die weitere Entwicklung der Dinge ab.
»Wenn Howard recht hätte...«, bemerkte Lee Dowd nach einiger Zeit. »Wenn Slawter und seine Leute zu Schaden kämen... Es wäre eine böse Geschichte!«
»Ich halte es für ausgeschlossen«, versuchte Alden ihn zu beruhigen. »Ich sah, daß sie unsere Universalmasken hatten. Die schützen gegen jede Art von Gas; machen Sie sich keine unnötigen Sorgen, Mr. Dowd.«
Er hatte den Satz kaum beendet, als Howard zurückkam. In der einen Hand hielt er den Rezipienten, in der anderen die Gasmaske, die er sich vom Kopf gerissen hatte. Sein Gesicht war gerötet; es ließ sich nicht sagen, ob von dem schnellen Laufen oder aus irgendeinem andern Grunde.
»Ein Unglück, Direktor Alden«, keuchte er atemlos, »die andern liegen bewußtlos bei der Dammgrube!«
Lee Dowd preßte die Lippen zusammen und blickte Alden an. Bevor er noch etwas zu sagen vermochte, griff Alden nach der Gasmaske in Howards Hand. Er wollte sie überstülpen, damit zu der Halle eilen, als Larry und O'Brien sich ins Mittel legten und ihn festhielten.
»Keinen Schritt weiter, Mr. Alden! So geht das nicht!«
Mit Gewalt wollte Direktor Alden sich befreien, aber die beiden packten nur um so fester zu.
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