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Klub der Vier - ebook
Klub der Vier - ebook
Es handelt sich dabei weniger um einen richtigen Roman als vielmehr einige Kurzgeschichten, die durch eine gemeinsame Rahmenhandlung verbunden sind. Die Geschichten handeln vom aufgeweckten Versicherungsdetektiv Robert Brewer, der immer dann herangeholt wird, wenn es gilt, die reichen Kunden (und damit die Versicherung selbst auch) vor Vermögensschäden jeglicher Art zu schützen. Mehrere Fälle von Betrug, Diebstahl und Einbruch, verbunden durch eine gemeinsame Rahmenhandlung, werden von dem aufgeweckten Detektiv Robert Brewer aufgedeckt oder verhindert. Dabei reicht die Bandbreite der Fälle von Bob Brewer von Diebstahl und Einbruch bis zu ehrgeizigem Betrug. Als cleveres Kerlchen durchschaut er jedoch die Tricks der Gauner im Handumdrehen und verhindert ihre Coups.
Kategoria: | Classic Literature |
Język: | Inny |
Zabezpieczenie: |
Watermark
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ISBN: | 978-83-8136-439-3 |
Rozmiar pliku: | 2,3 MB |
FRAGMENT KSIĄŻKI
Der äußeren Erscheinung nach machte Douglas Campbell einen wenig freundlichen Eindruck. Er war etwa achtundvierzig Jahre alt, groß und breitschultrig. Wahrscheinlich schrieb man ihm deshalb ein düsteres Temperament zu, weil seine starken Augenbrauen in der Mitte zusammengewachsen waren. Er war erster Direktor der Vereinigten Versicherungsgesellschaften und als solcher von Natur aus nüchtern und sachlich.
Ali einem sonnigen Frühlingsmorgen saß er in seinem Büro am Schreibtisch und las einen Brief. Nach einer Weile schaute er auf und sah nach der Uhr.
»In ein paar Minuten muß Mr. Robert Brewer hier sein«, sagte er zu seinem Sekretär. »Führen Sie ihn in mein Büro und sorgen Sie dafür, daß wir während unserer Besprechung nicht gestört werden.«
»Sehr wohl.«
Es klopfte gleich darauf an der Tür, und ein Angestellter reichte eine Visitenkarte herein.
»Mr. Brewer ist soeben gekommen«, sagte der Sekretär.
»Lassen Sie ihn eintreten«, entgegnete Mr. Campbell.
Mr. Robert Brewer war jung und elegant gekleidet. Man sah ihm an, daß er in guten Kreisen verkehrte und sich in jeder Gesellschaft bewegen konnte. Seine Bewegungen waren geschmeidig, und er machte einen frischen, flotten Eindruck, der ganz zu seinem jugendlichen Aussehen paßte.
Mit ausgestreckter Hand ging er auf Campbell zu.
»Mein lieber, guter Direktor, ich sehe an Ihrem freudestrahlenden Gesicht, daß Sie froh sind, mich begrüßen zu dürfen.«
»Das weiß ich allerdings nicht so genau, aber nehmen Sie bitte Platz.« Der Direktor gab dem Sekretär einen Wink, worauf dieser das Zimmer verließ. Dann wandte sich Campbell wieder seinem Besuch zu. »Sie sehen heute morgen wirklich glänzend aus.«
»Das glaube ich schon«, entgegnete Mr. Bob Brewer befriedigt. »Ich fühle mich auch dementsprechend. Nun wollen wir aber über geschäftliche Dinge reden. Sie haben mich wahrscheinlich nicht von New York hierherkommen lassen, nur um mir ein Kompliment zu machen.«
»Sie sind wirklich smart, ich bewundere Sie. Wenn ich in meiner Jugend ebenso energisch, kühl und vorurteilslos gewesen wäre wie Sie, besäße ich heute Millionen.«
»Na, zwei haben Sie doch mindestens, während ich nur ein armer Teufel und Versicherungsdetektiv bin, dem es schwerfällt, sich durchzuschlagen.«
Mr. Campbell zog den Stuhl näher an den Tisch heran und sprach jetzt etwas leiser. »Bob, die Direktoren dreier uns angeschlossener Gesellschaften haben mir den Rat gegeben, Sie kommen zu lassen. Unser Syndikat besteht aus sechs der größten Versicherungsfirmen Englands, und es handelt sich bei uns meistens um Versicherung gegen Diebstahl, Unfall und so weiter. Sie kennen ja das Geschäft in- und auswendig, darüber brauche ich Ihnen nichts zu erzählen, da Sie ja früher selbst in der Branche tätig waren.«
Bob nickte.
»Wir versichern die Leute der vornehmen Gesellschaft gegen Torheit und Fahrlässigkeit«, fuhr Mr. Campbell fort, »und das Geschäft hat sich nicht recht bezahlt gemacht. Bob, Sie kennen ja unsere Gesellschaft, Sie wissen, wie diese Leute leben. Von einem Modebad reisen sie ins andere und müssen bei allen Gesellschaften dabeisein! Man kann sie fast mit einer Herde Schafe vergleichen. Und es folgt ihnen eine kleine Armee von Parasiten, die von dem Reichtum und der Dummheit unserer Kunden leben und uns viel zu schaffen machen. Wenn wir nicht den Bankrott erklären sollen, müssen wir ihnen mit aller Energie entgegentreten.«
Brewer nickte.
»Dazu brauchen wir aber einen Spezialisten, der diese Schafherde bewacht und zusieht, daß die Wölfe sie nicht zerreißen. Wir bieten Ihnen ein sehr gutes Gehalt an, damit Sie diesen Posten für uns übernehmen; und abgesehen davon, erlauben wir Ihnen auch noch, Privataufträge auszuführen, die Sie nebenbei erledigen können. Ist Ihnen das recht?«
»Das hängt ganz davon ab, was Sie unter einem sehr guten Gehalt verstehen«, entgegnete Bob grinsend. »Gewöhnlich bekommt ein Detektiv für einen solchen Posten drei- bis vierhundert Pfund im Jahr.«
»Wir sind bedeutend großzügiger. Wenn ich Ihnen ein Gehalt anbiete, so hat es eine – vierstellige Zahl.«
Brewer sah ihn ruhig an und nickte.
»Dann machen Sie bitte eine Notiz, daß ich bei Ihnen engagiert bin.«
Campbell ging zur Tür und drehte den Schlüssel um.
»Ich will Ihnen nun den Verbrecher nennen, der uns am meisten zu schaffen macht. Es ist der Führer des Klubs der Vier – Reddy Smith.«
Bob mußte lachen.
»Von dem brauchen Sie mir nichts zu erzählen. Wenn man in New York lebt, kennt man ihn.«
»Kennt er Sie auch?« fragte der Direktor schnell.
»Nein, wir sind uns niemals geschäftlich begegnet, aber ich kenne ihn trotzdem. In New York habe ich auf dem Gebiet der Handelsversicherung gearbeitet: Veruntreuungen und dergleichen. Reddys Hauptgeschäft bestand darin, daß er faule Aktien von Scheingründungen an die reichen Landwirte im Westen verkaufte. Ich habe ihn in einem Gefängnis gesehen, aber ich glaube kaum, daß er mich kennt. Vor einem Jahr war ich hinter ihm her, ehe er nach Europa kam.«
Mr. Campbell nickte.
»Was ich über ihn weiß, habe ich von der Polizei. Er hat mit einer Anzahl geriebener Burschen in Frankreich zusammengearbeitet, aber man konnte ihm nie etwas nachweisen, obwohl allgemein bekannt ist, daß er an zwei der größten Einbrüche beteiligt war. Soviel ich weiß, hält er sich jetzt in Monte Carlo auf. Unglücklicherweise sind auch mehrere unserer Kunden dort.«
»Welche Hilfe kann ich von der französischen Polizei erwarten?« fragte Bob.
Der Direktor zog die Schublade auf und nahm ein kleines Heft heraus.
»Hier ist Ihre Vollmacht, die von dem französischen Innenminister unterzeichnet ist, ebenso vom Staatsminister von Monaco. Die Behörden dieses kleinen Staates bemühen sich eifrig, die Verbrecher von dort fernzuhalten.«
Bob nahm das Heft an sich, blätterte es kurz durch und ließ es in die Tasche gleiten.
»Reisen Sie möglichst bald nach Ihrem neuen Bestimmungsort. Wir setzen voraus, daß Sie in den besten Hotels wohnen.«
»Darauf können Sie sich verlassen«, erwiderte Bob. »Übrigens noch eine Frage. Bekomme ich mein Gehalt im voraus, und wann kann ich es abheben?«
»Ich kannte Ihren Vater«, entgegnete Campbell. »Er war ein zäher, sparsamer Schotte. Auch Ihre Mutter hielt Geld und Eigentum zusammen, aber Sie sind ein verschwendungssüchtiger Engländer geworden. Soll ich Ihnen einen kleinen Vorschuß zahlen?«
»Wovon soll der Schornstein sonst rauchen?« fragte Bob. »Ich werde mir sechs Monate Gehalt im voraus zahlen lassen, dann teile ich Ihnen mit, wieviel ich für meine außerordentlichen Ausgaben brauche. Auf der Durchreise bleibe ich ein paar Tage in Paris, und wie Sie wissen, ist das ein kostspieliges Pflaster.«
Mr. Campbell seufzte und schrieb einen Scheck aus.
*
Zwei Herren saßen vor dem Café de Paris in Monte Carlo. Beide waren elegant gekleidet, glattrasiert und machten einen weltmännischen Eindruck. Welchem Land sie angehörten, konnte man ihnen nicht ansehen, aber wahrscheinlich waren sie beide Amerikaner.
Der ältere der beiden rauchte nachdenklich eine Zigarre und nickte.
»Ich habe ihn noch nie getroffen, aber schon viel von ihm gehört«, sagte er. »Jimmy, hier in Monte Carlo wird es vom nächsten Montag ab nicht mehr sicher sein. Ich halte es deshalb für das beste, daß wir am Sonntag abreisen. Inzwischen können wir noch vier Tage ungestört arbeiten. Wie sieht denn eigentlich dieser Brewer aus?«
Jimmy zuckte die Schultern.
»Keine Ahnung, Ich weiß ebensowenig wie du.«
»Bist du auch sicher, daß er kommt?« fragte Reddy.
»Natürlich«, erklärte Jimmy mit Nachdruck. »Als ich heute morgen meine Briefe abholte, habe ich das Telegramm gesehen, in dem er seine Zimmer bestellt hat. Es war in Paris aufgegeben, und er hat sich die teuersten und besten Zimmer reserviert mit dem Blick auf den Eingang zum Kasino. Am Montag wolle er ankommen, aber wenn er nicht eintreffen sollte, möchte er die Zimmer bis zu seiner Ankunft reserviert haben.«
Reddy nickte.
»Wir haben also noch vier Tage, und ich glaube, daß uns die Sache gelingen wird«, fügte er zuversichtlich hinzu. »Der kleine William sieht so aus, als ob er tatsächlich zahlt.«
Er wies mit einer Kopfbewegung nach dem Eingang des Hotels. Ein elegant gekleideter Herr stand dort auf der breiten Treppe. »Man kann schon von hier aus sehen, daß der Kerl ziemlich viel Wolle hat. Eine Bekanntschaft mit dem ist so gut wie Bargeld.«
»Wie heißt er eigentlich? Ich sah, daß du gestern abend im Kasino mit ihm sprachst.«
»William Ford. Sein Alter hat mit Erdölaktien schweres Geld verdient. Als er starb, ließ er seinem Willie eine ganze Wagenladung Geld zurück. Und der will sich nun erst austoben, vorher scheint er nicht viel vom Leben gehabt zu haben.«
»Wofür hast du ihn denn interessiert?«
»Ich habe ihm von der Montana-Silbermine erzählt. Er war sofort Feuer und Flamme. Wir wollen zu ihm gehen, damit ich dich vorstelle.«
Mr. Ford hatte die Hände in den Taschen und rauchte eine Zigarette. Die Schönheit der Palmen und der Gegend schien keinen Eindruck auf ihn zu machen. Langsam ging er über die breite Straße, durch die Anlagen, kaufte sich bei dem kleinen Kiosk eine Zeitung und kehrte zur Gartenterrasse des Hotels zurück, die dem Kasino gegenüberlag. Dort sprach ihn Reddy an.
»Guten Morgen, Mr. Ford. Ich möchte Sie mit meinem Freund Mr. Kennedy bekannt machen. Er kommt aus Texas, besitzt dort große Farmen.« Mr. Ford kniff die Augen zusammen und sah den Fremden an, dann reichte er ihm nachlässig die Hand.
»Guten Morgen«, sagte er zu Reddy, »es ist sündhaft heiß, und ich kann diese blödsinnigen französischen Zeitungen nicht lesen. Verstehen Sie diese Sprache?«
»Gewiß, Mr. Ford.«
Reddy nahm die Zeitung und sah flüchtig hinein. »Es steht aber heute nichts Besonderes darin. Höchstens wenn Sie sich für die französischen Rennen interessieren, können Sie interessante Nachrichten finden.«
»Nein, ich mag keine Rennen. Das ist auch so ein Blödsinn«, erklärte Mr. Ford, während er umständlich das Glas ins Auge klemmte, »Ich bin, wie Sie wissen, ein Geschäftsmann, Mr. Redwood. Wetten mag ich nicht. Ich habe zwar ein paar tausend Dollar beim Roulette riskiert, aber im Grunde genommen langweilt mich das Spiel.«
»Da haben Sie auch vollkommen recht«, meinte Redwood. »Es ist eine ganz dumme Art, sein Geld zu vertun.«
»Selbstverständlich«, entgegnete Mr. Ford etwas von oben herab, »kann ich es mir leisten, Geld zu verlieren. Ich habe eine Million Franc in barem Geld mitgebracht.«
»Hoffentlich haben Sie die im Hotelsafe einschließen lassen«, warnte ihn Reddy. »Es gibt eine Menge zweifelhafter Existenzen in Monte Carlo.«
»Ach, da mache ich mir keine übertriebenen Sorgen. Ich sage immer: Wenn ein Mann nicht einmal auf sein bißchen Geld aufpassen kann, dann verdient er auch nicht, es zu besitzen. Nein, ich verwahre mein Geld stets in meinem Hotelzimmer.«
Mr. Reddy holte tief Atem.
»Ich bin nicht nach Monte Carlo gekommen, um erst zu lernen, wie man sich gegen Diebstähle sichert«, fuhr Mr. Ford fort. »Aber nun sagen Sie mir einmal, was Sie für ein fünftel Anteil an Ihrer Mine haben wollen.«
»Ich habe mir noch nicht recht überlegt, ob ich verkaufe«, entgegnete Reddy. »Eigentlich bin ich nach Monte Carlo gekommen, um mich zu erholen und nicht, um mit Aktien zu handeln.«
»Ja, das tun Sie zu Hause schon zur Genüge, Mr. Redwood«, mischte sich Jimmy ein, weil er glaubte, etwas zur Unterhaltung beisteuern zu müssen. »Mr. Redwood ist von Colorado bis nach Montana als der bedeutendste Mineninteressent bekannt. – Ich habe gehört, daß Sie im Jahr bis zu fünf Millionen Dollar in Aktien umsetzen – stimmt das, Mr. Redwood?«
»Ja, ungefähr, vielleicht nicht ganz so viel.«
Der junge Mann sah ihn freundlich lächelnd an. »Mich können Sie nicht bange machen, wenn Sie mit den Millionen nur so um sich werfen. Soviel ich weiß, beträgt der Wert Ihrer Montana-Mine etwa eine Million Dollar, das sind zweihunderttausend Pfund. – Und Sie wollen vierzigtausend Pfund für ein Fünftel haben?«
Mr. Redwood nickte.
»Die Aktien stehen auf zwei fünfzig am offenen Markt, und der fünfte Teil ist bedeutend mehr wert als das Geld, das ich dafür haben will. Ich habe mich schon zu sehr abgearbeitet in meinem Leben und möchte mich einmal ausruhen und etwas erholen. Deshalb habe ich die Absicht, alle meine Aktien abzustoßen. – Jimmy«, wandte er sich an den Großfarmer, »dieser Herr möchte einen Anteil an der Montana-Silbermine kaufen. Er ist ein Geschäftsmann, und ich muß sagen, daß ich ihn schätze.«
»Aber Sie werden doch nicht Ihren Anteil an der Montana-Mine verkaufen!« sagte Jimmy. »Es ist die ergiebigste im Westen. Es wird eine Sensation geben, wenn das in Wall Street bekannt wird.«
Reddy antwortete nicht, nahm aber aus seiner Brusttasche ein dickes Paket. Er öffnete es, es befanden sich Aktien darin, alle mit Stempel und Siegel versehen. Er betrachtete sie lächelnd, fast wehmütig.
»Wenn ich bedenke, wieviel Mühe es mich gekostet hat, diese Mine zum Erfolg zu bringen, dann tut es mir leid, mich von diesen Papieren zu trennen. Mr. Ford, ich gebe sie Ihnen wirklich für eine Bagatelle. Es ist ungefähr derselbe Betrag, den Sie nach Monte Carlo mitgebracht haben, um ihn eventuell hier im Spielkasino zu verlieren.«
»Aber ich habe mich bisher noch nicht fest entschlossen, die Aktien überhaupt zu kaufen«, erklärte Mr. Ford hastig.
»Und ich habe mir auch noch nicht überlegt, ob ich sie tatsächlich hergeben werde«, lächelte der andere. »Wir wollen erst etwas zusammen trinken.«
Er war viel zu erfahren, um sein Opfer zum Ankauf zu drängen, und während der beiden nächsten Tage erwähnte er nichts von den Aktien.
»Die Zeit drängt«, sagte Reddy am Sonnabend.
»Wie weit bist du denn mit dem jungen Ford?« fragte Jimmy.
»Er hat angebissen, aber es sieht so aus, als ob es noch ein paar Tage dauert, bis wir das Geschäft erledigt haben. Ich habe im Spielsaal mit ihm gesprochen, und dabei haben wir uns gegenseitig allerhand anvertraut. Ich sagte ihm, daß ich mein Geld immer unter dem Kopfkissen aufbewahre und es heute morgen einzustecken vergaß. Er entgegnete darauf, daß er sein Geld gewöhnlich in der Kommode aufbewahre, zwischen seinen Kleidern. Wenn er heute die Aktien nicht kauft, nehmen wir ihm in der nächsten Nacht das Geld ab. Wir brauchen deshalb unsere Schlafwagenkarten nicht verfallen zu lassen. Aber wir werden Monte Carlo auf einem anderen Weg verlassen.«
»Wieso?« fragte Jimmy.
»Ich habe ein Auto aus Nizza bestellt, das uns um zwei Uhr morgen früh bei der Post abholen soll. Wir fahren nach Marseille, von dort geht es weiter nach Narbonne und dann über die Grenze nach Spanien. In Barcelona warten wir einige Zeit. Ich habe bereits ein anderes Auto telegrafisch bestellt, das uns Sonntag nachmittag in Marseille am Hôtel d'Angleterre erwarten soll.«
»Sehr gut.«
»Dein Zimmer liegt an demselben Korridor wie das von Mr. Ford, und es ist ziemlich leicht, von einem Balkon zum anderen zu klettern. Außerdem schläft er bei offenem Fenster. Ich werde von dort in das Zimmer eindringen und dann die Tür öffnen. Darauf kommst du herein. Sollte er irgendwelchen Spektakel machen wollen, dann müssen wir ihn zur Ruhe bringen. Sicherlich sind wir mit dem Wagen schon kurz vor Mittag in Marseille.«
Sie schlenderten durch die große Pfeilerhalle und betraten den Spielsaal. Während der nächsten halben Stunde gingen sie von Tisch zu Tisch und beobachteten Ford beim Spiel. Er setzte ab und zu hundert Franc auf eine Nummer, aber er schien sich nicht für das Spiel zu interessieren.
Schließlich sah er die beiden Amerikaner und schaute sie mitleidig lächelnd an.
»Ein furchtbarer Unsinn, zu spielen. Wir wollen von hier fortgehen. Man ärgert sich nur, wenn man sieht, wie die Leute ihr Geld verschleudern.«
Sie folgten ihm, und er ging wieder zu seinem Lieblingsplatz auf der anderen Seite der Hotelterrasse.
»Ich habe mir die Sache mit der Silbermine noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ich kann mich doch noch nicht entschließen, sie zu kaufen, denn ich dachte daran, daß Montana weitab liegt und ich nichts von Bergwerken verstehe.«
»Davon brauchen Sie auch nichts zu verstehen«, meinte Reddy. »Sie haben weiter nichts zu tun, als in Ihrer schönen Wohnung in London stillzusitzen und zu warten, bis die Dividenden ausgezahlt werden.«
»Gut und schön. Wenn sie nun aber nicht eintrudeln, was dann? Ich werde Ihnen sagen, was ich tue. Ich schreibe meinem Freund, einem Börsenmakler, der ein sehr gescheiter Kerl ist. Der führt alle meine geschäftlichen Transaktionen durch, und der soll mir telegrafisch einen Rat geben. Schließlich kommt es ja auf einen kleinen Aufschub nicht an, Mr. Redwood.«
»Durchaus nicht. Und wenn Sie nun eine günstige Auskunft erhalten, wie es nicht anders zu erwarten ist, geben Sie mir dann einen Scheck?«
»Nein, dann zahle ich in bar.«
»Ach, ich dachte, Sie hätten das Geld inzwischen auf die Bank gebracht«, entgegnete Mr. Redwood erleichtert.
»Wo denken Sie hin! Ich sage doch immer, wenn ein Mann nicht einmal auf sein bißchen Geld aufpassen kann, verdient er nicht, es zu besitzen. Übrigens habe ich ein Telegramm erhalten von einem gewissen Brewer. Eine ziemliche Unverschämtheit. Der Mann gibt mir den Rat, nichts zu unternehmen, bis er mich gesprochen hat. Wer, zum Kuckuck, ist denn dieser Brewer?«
»Einer der gerissensten Verbrecher, die es zur Zeit in Europa gibt«, erwiderte Mr. Redwood ernst. »Sobald der sich für etwas interessiert, ist die Sache so gut wie verloren.«
»Das ist doch aber ein starkes Stück. Meinen Sie, ich sollte die Polizei benachrichtigen?«
»Ach, das ist vollkommen unnötig.« Reddy mußte heimlich lachen.
Der junge Ford sah nach der Uhr.
»Ich fahre nach La Turbie. Wollen Sie mich begleiten?«
»Sehr liebenswürdig«, entgegnete Reddy, »aber ich habe heute nachmittag noch viel zu tun.«
Reddy studierte Autokarten und Fahrpläne. Er mußte an einen vom Klub der Vier, der augenblicklich in Montdidier weilte, ein Telegramm aufgeben, denn er brauchte von ihm einen Paß, mit dem er über die Grenze kam. Auch mußte er seine Sachen packen und noch einmal nach dem Zimmer von Mr. Ford sehen.
Soviel hatte er bereits festgestellt, daß es bei Tag unmöglich war, in den Raum einzudringen. Mr. Ford hatte mit dem Hotelbesitzer vereinbart, daß während seiner Abwesenheit ein Mann auf dem Gang vor seiner Tür Wache stand. Über Nacht wurde dieser Posten eingezogen. Jedes einzelne Hotelzimmer hatte einen langgestreckten Balkon, und zwischen den einzelnen Baikonen bestand ein Zwischenraum von etwa sechzig Zentimetern, der für einen gewandten Mann weiter keine Schwierigkeiten bot. Geduldiges Abwarten war eine ihrer Hauptstärken, und so rührten sie sich nicht eher, als bis es an der Zeit war. Als Reddy nach Mitternacht auf seinen Balkon hinaustrat, war unten niemand zu sehen. Er rauchte eine Zigarette, dann kletterte er über das eiserne Geländer, und in kurzer Zeit hatte er die drei Balkone hinter sich, die ihn von dem Zimmer Mr. Fords trennten. Hier standen die Fenster weit offen, nur die hölzerne Jalousie war geschlossen, und es gelang ihm, diese geräuschlos zu öffnen. Er schlüpfte in das Zimmer und schloß die Glastür hinter sich.
Der Weg quer durchs Zimmer und das Aufschließen der Korridortür dauerte nur ein paar Sekunden. Reddy hatte angestrengt gelauscht, bevor er ins Zimmer trat. Er hörte die regelmäßigen Atemzüge Mr. Fords, ja, sogar ein leichtes Schnarchen.
Sobald er die gegenüberliegende Tür geöffnet hatte, trat Jimmy leise ins Zimmer. Reddy öffnete die oberste Schublade vorsichtig, ohne das geringste Geräusch zu machen. Als er gerade unter den Kleidern suchte, wurde plötzlich das Licht angeknipst.
Mr. Ford saß m seinem Bett und hielt die beiden Einbrecher mit einem Browning in Schach.
»Nehmen Sie die Hände hoch!«
»Was wollen Sie denn?« fragte Reddy empört. »Ich bin nur in ein falsches Zimmer gekommen, und ich muß schon sagen, ich bin sehr erstaunt über Ihr grobes Benehmen, Mr. Ford.«
Im nächsten Augenblick sprang Mr. Ford aus dem Bett, und Reddy sah, daß er angekleidet war und nur kein Jackett trug.
»Ich habe auf Sie gewartet, Reddy«, fuhr er fort. »Ich verhafte Sie wegen Einbruchs, versuchten Betruges und verschiedener anderer Vergehen, ebenso Ihren Freund.«
»Wer sind Sie denn?« fragte Reddy bestürzt.
»Mein Name ist Bob Brewer«, erklärte der junge Mann. »Vielleicht haben Sie schon von mir gehört. Ich bin ein bekannter Verbrecher, der alles mitnimmt, was er bekommen kann. Also, Hände hoch, sonst wäre ich gezwungen, Ihnen eine blaue Bohne zwischen die Rippen zu jagen.«2
Bob Brewer blieb auf der zweiten Marmorstufe stehen, die zu dem prachtvollen Geschäftsgebäude der Vereinigten Versicherungsgesellschaften führte, und beobachtete interessiert den jungen Mann, der gerade in einer eleganten Limousine vorüberfuhr.
Der junge Mann trug einen grauen Filzhut und rauchte eine Zigarre. Er lehnte sich bequem in die Polster des Wagens zurück und blickte gelangweilt geradeaus.
Bob merkte sich die Nummer des Wagens und trat dann in das Innere des Gebäudes.
Einer der Angestellten grüßte ihn und führte ihn direkt in das Zimmer des Generaldirektors.
»Mr. Campbell erwartet Sie schon«, sagte er.
Der Generaldirektor hatte nichts zu tun – wie die meisten äußerst beschäftigten Leute –, als Bob ins Büro trat.
»Hallo!« rief er. »Schließen Sie bitte die Tür. Wie geht es Ihnen denn?«
»Ich habe Ihr Telegramm erhalten und habe eine ausgezeichnete Reise hinter mir. Das Wetter in Frankreich war glänzend. Ich habe Ihnen die Abrechnung über meine Ausgaben zugeschickt, und ich habe jetzt kein Geld«, erklärte Bob schnell. »Nach dieser kleinen Einleitung möchte ich mich nur noch erkundigen, warum Sie es so eilig haben.«
»Setzen Sie sich. Es handelt sich wieder einmal um die vornehme Gesellschaft, Bob«, erwiderte Mr. Campbell. »Wie Sie wissen, sind diese Leute furchtbar konservativ in ihren Gewohnheiten.«
»Nun hören Sie aber endlich mit Ihren Litaneien über die vornehme Gesellschaft auf. Ich weiß längst auswendig, was Sie mir sagen wollen.«
»Das können Sie gar nicht oft genug hören«, entgegnete Campbell. »Übrigens hörte ich, daß Ihr Freund Reddy der französischen Polizei entkommen ist?«
Bob nickte.
»Ja, er ist nach Spanien entwischt. Aber daraus können Sie mir doch keinen Vorwurf machen. Er sitzt auch noch in Spanien. Sie meinen doch nicht, daß er hier in London auf mich wartet und mir auflauert?«
»Nein. Ich habe Sie nicht hergerufen, um Sie zu warnen. Auf Reddy brauchen wir wohl einen oder zwei Monate lang keine Rücksicht zu nehmen.«
»Das ist auch meine Meinung. Reddy muß augenblicklich viel zu sehr auf seine eigene Sicherheit bedacht sein, als daß er an mich denken könnte. Außerdem ist er lange nicht so gefährlich wie zum Beispiel Soapy Wilkins.«
Mr. Campbell richtete sich überrascht in seinem. Sessel auf.
»Zum Teufel, wie kommen Sie denn auf den? Über den Kerl wollte ich gerade mit Ihnen sprechen.«
»Soapy ist für mich kein Geheimnis, ich kenne ihn schon von früher her. Vor zwei Minuten habe ich ihn hier in einem luxuriösen Auto vorbeifahren sehen, das er sich natürlich gemietet hat. Er war sehr elegant gekleidet.«
Mr. Campbell sah besorgt auf die Schreibunterlage.
»Das ist ein merkwürdiges Zusammentreffen. Er wohnt im Hotel Magnificent, und er ist eine ständige Bedrohung für uns.«
»Warum melden Sie die Sache nicht der Polizei? Er ist ein bekannter Verbrecher. In Amerika kennt ihn jeder, und ich glaube bestimmt, daß auch die hiesige Polizei weiß, wer er ist. Er gehört zu den gerissensten und gefährlichsten Leuten, die es überhaupt gibt; er ist blitzschnell in seinen Bewegungen, bald hier und bald dort, und begeht nie zweimal ein Verbrechen an demselben Ort. Die meisten sind nur Spezialisten auf einem bestimmten Gebiet, aber Soapy ist unglaublich tüchtig. Er bringt alles fertig, vom einfachen Einbruch bis zur kompliziertesten Fälschung von Aktien und Bankpapieren; und man kann ihn niemals fassen. Ich bewundere ihn. Außerdem habe ich gehört, daß er sich in Gesellschaft tadellos bewegen und unterhalten kann. In gewisser Weise ist er ein Genie, und er hat auch sehr kluge Einfälle...«
»Ich habe nicht nach Ihnen geschickt, damit Sie mir hier eine Lobrede auf Soapy Wilkins halten«, entgegnete Campbell fast ärgerlich. »Ich bin tatsächlich erstaunt, daß Sie so einen Menschen bewundern können. Ich habe mir das mit der Polizei auch überlegt, aber es ist unmöglich, ihn verhaften zu lassen. Die Polizei hat im Augenblick kein Beweismaterial und kann daher auch nicht eingreifen. Man beobachtet ihn...«
Bob lachte ironisch.
»Ich sehe, daß Sie genau derselben Ansicht sind wie ich«, sagte Campbell nun freundlicher. »Aber nun will ich Ihnen erzählen, warum ich mir soviel Sorgen mache. Kennen Sie Windhever Castle?«
Bob nickte.
»Das ist der Sitz der Herzogin von Manton in Essex«, entgegnete er prompt. »Sie ist eine große Dame, die über ein bedeutendes Vermögen verfügt und großen Einfluß in der Gesellschaft hat.«
»Windhever Castle liegt acht Kilometer von Goodwood entfernt, und nächste Woche finden dort die alljährlichen Rennen statt, zu denen sich die ganze vornehme Gesellschaft Englands versammelt. Die anderen Leute gehen hin, weil es nun einmal Mode ist.«
»Sie sind schon wieder dabei, mir einen Privatvortrag über, die Gesellschaft zu halten. Teilen Sie mir doch lieber mit, um was es sich handelt.«
Mr. Campbell schluckte, »In der nächsten Woche werden in Windhever Castle viele vornehme Damen und Herren als Gäste weilen, die ihre kostbaren Juwelen mitbringen. Die Leute sind fast alle bei uns versichert. Und nun macht es mir besondere Sorge, daß vor einem Monat in Windhever Castle eingebrochen wurde.«
Bob nickte.
»Ist den Dieben etwas in die Hände gefallen?«
»Nein. Es waren damals keine Gäste im Schloß; die Herrin selbst war mit ihren Bekannten in Ascot. Nur ein paar Dienstboten hielten sich im Hause auf, und es war nichts von Wert vorhanden, was die Diebe hätten stehlen können. Trotzdem drangen sie während der Nacht in das Gebäude ein. Der Geldschrank des Herzogs wurde geöffnet, und drei verschlossene Türen wurden erbrochen oder mit Nachschlüsseln geöffnet. Die Sache war gut durchgeführt, und die Einbrecher kamen auch glatt davon.«
»Das ist merkwürdig«, entgegnete Bob nachdenklich. »Erzählen Sie mir doch noch weitere Einzelheiten über die Sache. Das interessiert mich außerordentlich.«
Mr. Campbell erzählte, was er wußte.
»Also drei Stunden haben sie dazu gebraucht?« fragte Bob. »Es war natürlich leicht, weil nur drei Dienstboten im Haus waren und sie sich genügend Zeit lassen konnten. Der Einbruch muß von Leuten ausgeführt worden sein, die ihre Sache verstanden. Aber sie müssen doch gewußt haben, daß zur Zeit kein Geld im Haus aufbewahrt wurde. Was mögen die nur gewollt haben?«
»Übrigens wurde uns der Einbruch nicht gemeldet, weil der Herzog selbst bei einer anderen Gesellschaft versichert ist. Aber ich habe es auf Umwegen erfahren und es mir zur Warnung dienen lassen. Deshalb möchte ich meine Vorkehrungen treffen. Der Herzog hat überall neue Türschlösser anbringen lassen und auch einen neuen Safe gekauft, einen der besten, die augenblicklich gebaut werden. Ich habe auch erfahren, daß die Bibliothek, in der der Geldschrank aufgestellt ist, während der Anwesenheit der Gäste von besonderen Posten bewacht wird.«
»Glauben Sie denn, daß Soapy etwas mit der Sache zu tun hat?«
»Ja. Er ist zur Zeit der einzige große Geldschrankknacker. Sie sollen nun nach Windhever Castle fahren und den Herzog aufsuchen. Von einem unserer Kunden habe ich mir ein Empfehlungsschreiben für Sie geben lassen. Sagen Sie ihm, daß Sie ihn in jeder Weise unterstützen wollen, und sehen Sie sich die Dienstboten an. Vielleicht können Sie den einen oder anderen als Verbrecher entlarven. Und seien Sie vor allem in der Nacht nach dem Hauptrennen auf dem Posten. Am Abend gibt die Herzogin einen großen Ball, und über Nacht werden die Penson-Smaragde in den Safe eingeschlossen. Lady Penson gehört zu den Gästen der Herzogin. Und vergessen Sie nicht...«
»Sie haben mir schon so viel erzählt, daß ich es sicherlich nicht vergesse«, sagte Bob und empfahl sich.
*
Der Herzog war ein verhältnismäßig kleiner, hagerer Herr mit schmalem Gesicht und wenig ausdrucksvollen Zügen. Er stand in dem Ruf, ein großer Denker und Gelehrter zu sein, wahrscheinlich, weil er eine ausgedehnte und kostbare Bibliothek besaß und stets anderer Meinung war als die Leute, mit denen er sich unterhielt.
Er empfing Bob in der Bibliothek und reichte ihm seine müde, welke Hand.
»Ich glaube nicht, daß Sie sich um die Sicherheit des Schmucks meiner Gäste bemühen müssen. Aber da dieser Lord mir geschrieben hat, daß es sein Wunsch ist, können Sie sich frei im Haus bewegen. Nur die Zimmer meiner Frau dürfen Sie natürlich nicht betreten.«
»Ich verstehe vollkommen. Durchlaucht haben sicher schon alle Vorsichtsmaßregeln getroffen?«
»Selbstverständlich. Ich habe einen neuen Safe hier –«, er zeigte auf den großen Stahlschrank, der ein kleines Messingschild mit dem Namen einer führenden Firma trug. »Draußen vor dem Fenster steht einer der Diener Wache. Ich lasse den Posten jede Stunde ablösen, und Sie werden zugeben, daß es länger als eine Stunde dauert, diesen Schrank zu öffnen.«
Das mußte Bob zugeben. Er war davon überzeugt, daß es selbst mit modernsten Mitteln kaum möglich sein würde, diesen Safe aufzuschweißen.
»Wenn dieser Lord Pembroke glaubt, daß die Juwelen seiner Frau hier nicht sicher sind, dann braucht er ja nicht zu kommen«, fuhr der Herzog fort. »Ich habe zweihundert Pfund ausgegeben, nur um das Haus mit einer Alarmanlage auszustatten. Außerdem habe ich einen neuen Safe gekauft und überall neue Schlösser einbauen lassen.«
Er reichte Bob die Hand.
»Also suchen Sie möglichst unauffällig hier Wache zu halten. Am besten ist es, wenn Sie sich mit dem Butler in Verbindung setzen. Der wird Ihnen nach Kräften helfen.«
Bob folgte der Aufforderung und sprach mit ihm.
»Es gibt vom Park aus nur einen Eingang zur Bibliothek«, erklärte ihm dieser. »Das ist eine kleine Tür, die der Herzog immer benutzt. Außerdem hat die Bibliothek noch zwei andere Türen, die mit neuen Schlössern ausgestattet worden sind. Eine der beiden ist sogar von innen mit einer Stahlplatte versehen.«
»Kann ein Einbrecher nicht auch vom Haus aus in die Bibliothek kommen?«
»Dazu müßte er den Hauptkorridor entlanggehen, und dort halte ich während der Nacht Wache.«
Bob fuhr mit der Hand über das Kinn.
»Sie kennen doch alle Diener seit Jahren?« fragte er.
»Jeden einzelnen«, entgegnete der Butler prompt. »Sie sind alle hier in der Gegend aufgewachsen, und mit einer Ausnahme waren sie auch dauernd bei dem Herzog im Dienst.«
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