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Maria Stuart: Drama in funf Aufzugen - ebook
Maria Stuart: Drama in funf Aufzugen - ebook
Klasyka na e-czytnik to kolekcja lektur szkolnych, klasyki literatury polskiej, europejskiej i amerykańskiej w formatach ePub i Mobi. Również miłośnicy filozofii, historii i literatury staropolskiej znajdą w niej wiele ciekawych tytułów.
Seria zawiera utwory najbardziej znanych pisarzy literatury polskiej i światowej, począwszy od Horacego, Balzaca, Dostojewskiego i Kafki, po Kiplinga, Jeffersona czy Prousta. Nie zabraknie w niej też pozycji mniej znanych, pióra pisarzy średniowiecznych oraz twórców z epoki renesansu i baroku.
Kategoria: | Klasyka |
Zabezpieczenie: | brak |
Rozmiar pliku: | 199 KB |
FRAGMENT KSIĄŻKI
Maria Stuart, Königin von Schottland. Heinrich Darnley, Märiens Gemahl. Morton, der Kanzler. Rizzio.
Bothwell, Mariens Geliebter.
Duglas.
Lindsay.
Ein Page.
Nick, Heinrichs Narr. Ein Astrolog.
Palast Holy-Kood.
Erster Aufzug.
I Scene.
(Saal im Palaste Holy Rood.) Maria Stuart, Rizzio, der Page. Page (kommt eilig).
Ich bringe trübe Botschaft! Königin, erfahre,
Du hast schon von der Städter törichtem Beginnen
Viel gelitten; heut' wieder, ich sah' es, ersinnen
Sie neue Schmach dem Schlosse und deinem Altare.
Heute sah ich, o Herrin, an der Gartenmauer
Schöne Masken, Robinhood's lärmende Genossen,
Glockentänzer, im schwarzen Gewände der Trauer
Ging Tuck, ihm folgte Hänschen, den Aufzug beschlossen
Jäger und schön Mariechen. Folgend dem Gedränge
Seh' ich, die frohe Rotte stehet plötzlich stille,
Stumm die Glocken, – es zwinget sie ein niächt'ger Wille,
Ein Unbekannter drohet und ermahnt die Menge,
Dann tritt er in ein Eckhaus ein und auf der Gasse
Wird mäuschenstill, im Fenster erscheint nun der Blasse
Und wie von einer Kanzel mit flammendem Eifer
Streut er unter die Menge des Verrates Geifer.
Rizzio
Ich kenn' ihn, o ich weiss ihn, Knox ist es, o Herrin, Er ist's, der hoch vom Turme wiegelt auf die Masse, Die ihm glaubt, jedem Worte gierig lauscht, die Närrin, Und wartet, bis ihr Wunder zeigen wird der Blasse. Er weiss mit schönen Worten das Volk zu beirren, Einst rief er gen die Burg hin, dass die Wand erschallen: „Nieder! Reisst das Nest nieder! Die Raben entscJiwirren!” Er schleudert wie ein zweiter Papst des Bannes Strahlen Vom Fenster in die Welt. Das Volk erweist ihm Ehre!
Page.
Doch weiter! Kühne Frevler, Königin, o höre, Stürzen in die Kapelle, stossen sicli und drängen, Mit dem Rufe: „Papistennest!” wütet die Bande, Sie reissen heiPge Bilder nieder, rauben, sengen – Siehe da, am Altare im Priestergewande
Stand Darnley's Narr und schnarrte kühn der Predigt Worte, Den Priester äffend, schändend keck die heiPgen Orte! Die Frevler frech zur Antwort schmutz'ge Zoten singen Ohne Wahl der Narr greifet nach den heil'gen Schätzen, Entrüstet zieh' ich, einen Hieb ihm zu versetzen, Mein Schwert, hol' aus, am Boden seine Schellen klingen, Vielleicht floss Blut auch, wütend stürzt auf micli die Menge, Blanke Waffen hoch schwingend, – verzweifelt mich wehrend Erlieg' ich schon, da rettet mich aus dem Gedränge Bothwell, mit starken Wachen den Zugang versperrend.
Marin.
Rizzio, hör'! Alleine, einsam auf dem Throne,
Von allen so verlassen, vom Volke verpönet!
Ein Knox wagt zu verspotten die weibliche Krone –
So tief bin ich gefallen? Er fluchet und höhnet, – Sie zerfleischen dies Herz, das heute noch am Morgen Für sie flehte: mein Glaube, ist er so verschieden Von ihrem? O mein Schottland
Rizzio.
O zähme die Sorgen, Herrin! Bald ist des Aufruhrs letzter Klang verschieden. Verdiente Strafe trifft die Frevler, o erlaube, Schreib Knabe, – wer betroffen ist am Kirchenraube Soll es im Kerker büssen oder den Tod leiden.
(Der Page setzt sich und nimmt ein Pergamentblatt.)
Schreibe – ja! keines Mitleids würdig sind die Heiden – Am Scheiterhaufen sollten alle sammt verbrennen.
Maria.
Alle willst du vertilgen? Ja, alle verraten, 1 Doch diese wilde Rache –
Page (im Schreiben).
Herrin! soll ich nennen Bei deinem Namen auch den Namen deines Gatten? Soll ich ihn König nennen?
Maria.
Schreibe, wie gewöhnlich Seinen Namen. Doch; warte – Himmel, welche Ahnung! Ist's nicht sein Werk gewesen? Sieht es ihm nicht ähnlich? Geschah es nicht auf des geliebten Narren Mahnung? Nenne mir keinen König! Ich herrsche alleine! Was meinest du, Rizzio, – wird er sich nicht grämen? Zum ersten Mal geschieht es, doch wird mit sich nehmen Auf immer unser Glück im häuslichen Vereine. Ich gab ihm diesen Namen einst in heitern Tagen Und setzte auf die schöne Stirne ihm die Krone –
Kfzzio.
Herrin! Du bist ein Engel! Doch bedenke! Streue In die Wildniss nicht Blumen, die sie nie getragen. Sinken sah ich die Sonne auf dem Wolkentrone In die Tiber, Roms Kreuze vergoldend aufs neue. Du bist die Sonne! Fluten deinen Tron umschwellen Dein Volk ist schon versunken in des Irrtums Wellen – Du siehst des Glaubens Leuchten in himmlischer Wonne. Herrin! Verdienter Strafe harret das Verbrechen; Dereinst werden gekränkte Tugend viele rächen, Wer wie die Sonne sinket, erglänzt wie die Sonne.
Maria.
Der Glaube lehrt Verzeihung!
Rizzio.
Strafet Gott nicht strenge? Du hast des Strafens Recht von Gott in deinen Händen, Gleichgültigkeit wird deinen Königsnamen schänden. – Weck' auf der Träumer Herzen! Du bist nun der Menge Eine verlöschte Lampe! Lass endlich erglühen In ihrem Schooss die Flamme, lass flackern und sprühen. Bist du zu Ende, Knabe? Rufe nun den Ritter,
Der Wache hält. (Der Page geht hinaus.)
Ihr Schicksal sollen bald sie sehen. Es treffe die Verräter der Rache Gewitter! Wie diese Federn, die auf meinem Haupte wehen, Werden sie zittern und im Staube vor dir flehen.
2. Scenę.
Maria, Rizzio, Duglas, Page. Maria.
Sei gegrüsst, edler Duglas, eben sah ich stehen Morton den Kanzler dort in des Palastes Pforte. Bring' ihm dies, es mit seinem Siegel zu versehen.
(Duglas nimmt das Schreiben, sieht es an und wartet)
Was? Wagt ein Ritter des Gehorsams Pflicht zu schmähenV Hörst du nicht auf des Weibes, deiner Königin Worte?
Duglas.
Der Königin? Fremd ist mir des Verrates Schatten. Doch verzeihe mir, Herrin, wenn ich noch verweile, Man hat hier wohl vergessen in hastiger Eile Den König auch zu nennen, Heinrich, deinen Gatten. Er ist ein teures Pfand dem Volk; zu heut'gem Tage Sein Name bei dem deinen hat noch nie gefehlet, Drum den Irrtum zu bessern, ich die Bitte wage.
Rizzio.
Eine Königin irret nicht, wenn sie befehlet.
Duglas (mit Verachtung).
Ich will der Herrin Willen nur aus ihrem Munde Und die Antwort vernehmen.
Maria
Gehorche!
Duglas (mit Eifer).
O Himmel!
Halt' das blutige Urteil, Herrin, ein zur Stunde! Soll man durch blutbefleckter Sterbender Gewimmel Zu deinem Trone nahen, eines Weibes Trone?
Soll auf dem Hofe auch der Zwietracht Fackel glühen?
Wer hat sie denn entzündet? Feindliches Bemühen!
Facht sie ein Lüftchen an von ferner, wälscher Zone?
Das Urteil dünkt mich wie der Klang venet'scher Lieder,
Wie Barcarolensang, päpstlicher Hymnen Töne: Blutgierig schallen sie in Schottland also wieder? Ein schlauer Rat ist da, des Hand sich bald gewöhne Zum Kanzlersiegel und –
Maria.
Halt ein! Du hast verlöre Viel der Worte; sie können mich zwar nicht erreichen; Doch nur einmal vom Ritterpfade darfst du weichen, Um den Gurt einzubüssen und die gold'nen Sporen. Und lässt den Siegel fallen, Mortons Hand, des alten, Des Zitherspielers Hand dürft ihn wohl stärker halten. Ich herrsche noch! –
Duglas.
O Götter! Die Sporen verlieren Der gold'ne Glanz wird trübe, – bleiben soll nur Eisen! Nicht List hat sie errungen, nicht glatte Manieren, Nicht Harfen, noch der Lieder melodische Weisen. Nicht nahm ich sie, nicht fand sie an des Trones Stufen – Albions Felder kann zu Zeugen ich mir rufen: Im Kampf errang, in Nächten, durchwachten und harten Ich die Sporen; der Ahnen zähl' ich lange Reihen Und mit dem Schwerte dienten alle den Stuarten!
Rizzio.
Auch mit dem Dolche wohl, dem Tode sie zu weihen –
Duglas.
Was sagtest du? Was hört' ich? Elender! o Götter!
So weisst du, wie die Duglas ihre Schande rächten An den Stuarten selbst und ihres Hofes Knechten! Wie werde ich mich rächen an dem eitlen Spötter, Der Puppe mit gekraustem Haar und roter Wange – Hier, Knabe! Heb' den Handschuh auf; ist dir nicht bange! Heb' ihn auf, wenn des Armes Kräfte dafür reichen!
(Er wirft ihm den Handschuh vor die Fiisse.) Rizzio (hebt ihn auf).
Ich hebe ihn. – Hier hast du auch der Forderung Zeichen.
(Er nimmt Blumen vom Tische und wirft sie Duglas vor die Füsse.)
Heb' sie auf – in der Herrin Augen solche Waffen Ziemen nur –
Maria (zu Rizzio). Diesen Handschuh weg mir! Ich befehle, Wirf ihn weg!
Rizzio.
i
Ich gehorche willig auf der Steile Er ist schwer – nicht für Eisen diese Hand geschaffen. Gieb mir den Fächer, Herrin!
Duglas (wütend).
Mir noch diese Schande! Herrin! O Herrin! meinen Handschuh er verschmähte! Doch ich find' ihn auch hinter fürstlichem Gewände, Nicht ruhen wird er ferner, wo er Zwietracht sä'te! Ich schwör' ihn zu verfolgen. Verschmäht er die Waffe, Werd' ich, wie Meuchelmörder, folgen seinem Schritte. Immer verfolgend, bis ich einmal ihn erraffe, Wo Zwietracht listig streute er in unsrer Mitte, Im Tore findet er mich, in des Tempels Fluren An Frankreichs Hofe auch, ja an des Papstes Trone, Sollt' ihm, wie hier, zu Füssen liegen eine Krone, Ich hole ihn, ich schwöre, wie einst Ritter schwuren.
(Kalt, mit Verachtung).
Einst, o Herrin, wenn froh sich Höflinge vereinen, Wenn du vergessen wirst der Krone Leid und Qualen, Mitten im hold'sten Lächeln, werde ich erscheinen, Mit höfischem Gelispel und modischem Lallen Dir diese Blumen reichen – blutig! –
Maria.
Rizzio! Gehen Wir hinaus! Siehst du Duglas, ich kann auch verachten Ich bin auch eine Stuart. –
(Ab. Rizzio folgt ihr, kehrt aber zurück.)
Rizzio.
Früh in den Alleen Warte ich morgen, zwischen dir und mir das blanke Schwert soll morgen entscheiden.
(Ab, schnell der Königin nach).
3. Scene.
Duglas. Duglas.
Morgen schon – ich danke Weg mit der Schande Schatten, die die Stirn umschwebten! Bis morgen warten, – morgen ruhest du im Grabe – Wer dächte doch, dass so viel Mut hätte der Knabe? Er schien so feig! – ich sah, wie ihm die Hände bebten – Aus Verachtung vielleicht? – man kann nicht verachten Einen Duglas! Mein Drohen ist des Todes Nachten –
(Nachdenklich, ruhiger.)
Doch kann der Harfenspieler auch die Waffe schwingen? –
Ich fühle, die entblösste Brust müsste ich meiden,
Ich geV dem Wälschen auch die beste meiner Klingen,
Und fechte selbst wohl mit der kürzeren von beiden.
Käme doch bald die Nacht – der Schlaf auf leichten Schwingen!
Im Schlafen fliehet mir der Zeiten Strom geschwinde –
Beim Erwachen begrüss' ich am Himmel die Sonne.
4. Scene.
Duglas. Morton (kommt herein). Duglas.
Sei gegrüsst edler Kanzler – gut, dass ich dich finde: Sieh' wohin es gekommen mit der Lieb und Wonne Vom ersten Harfentone biszu heutigem Tage.
(Giebt ihm das Schreiben.)
Her den Siegel.
Morton (sieht das Schreiben an).
Und Heinrich? Was sagen die Leute? Ich soll siegeln –, doch wenn ich den Siegel versage, Wird die Königin meinen –
Duglas.
Sie meinte schon heute: Lässt mir den Siegel fallen Mortons Hand, des alten, Des Zitherspielers Hand dürft' ihn wohl stärker halten.
Morton.
So sagte sie?
Duglas.
Ich hört' es!
Morton,
Sie nieinet – sie wähnet –
Duglas
Ha, ha, ein tiefer Abgrund dir entgegen gähnet! Her den Siegel!
Morton.
Doch wird dem König diese Kunde
Was sagt er?
Dugflas.
Leicht zu raten, er saget zur Stunde: Lässt Mortons Hand, des alten, mir den Siegel fallen, Hält ihn stärker die Hand, die Glocken liess erschallen!
(Lachend ab.) Morton.
Welche Angst! Welches Bangen! Wart' Duglas ein wenig, Jch eile zur Königin, – nein, ich geh zum König.
(Ab.)
5. Scene.
(Zimmer Darnleys.) Heinrich Darnley, Nick.
Nick.
Herr! Vergelt' es!
Heinrich.
Was?
Nick.
Siehe, ein besiegter Recke Komme ich aus dem Kampfe ohne Schellen.